radio tesla im mai:
arbeit
hörspiel, feature, radiokunst aus vergangenheit, gegenwart und zukunft des mediums


mi. 02. mai 2007 | 20:30 h

hörspiel

hasso grabner: das tagebuch der brigade schlimme, radio ddr 2, 1960.

brigadier schlimme blättert im brigadetagebuch. die eintragungen von dezember 1958 bis oktober 1959 rufen ihm szenen in erinnerung, als sich seine brigade nach allerhand widersprüchen und kontroversen neu formierte. stein des anstosses war der zur brigade hinzugekommene matz. ein junger unter lauter alten hasen, flapsig, maulig und nicht bereit, einen handschlag mehr zu machen als nötig. ganz schlimm: die brigade schlimme ist beim aufmarsch zum 1. mai nur zu 80 % erschienen; matz hat einfach nur freigemacht. so kann die brigade nicht am kampf um den titel brigade der sozialistischen arbeit teilnehmen.


mi. 09. mai 2007 | 20:30 h

radiokunst

michael schmacke: der mensch ist zum arbeiten geboren wie der vogel zum fliegen
der fleissige rennt sich zu tode. der faule schleppt sich zu tode.


live performance

wie weit können wir uns von leibeigenschaft und zwang entfernen ohne zu verhungern? sind wir auf dem weg zum ewigen müßiggang? wird sich nach der automatisierung der welt der menschliche körper so weit zurückbilden, dass wir uns zu reinen geistwesen entwickeln?
wir sind auf dem weg zur ewigen glückseligkeit, wenn wir nur hart genug daran arbeiten. die zukunft ruft das leben zur weiterentwicklung und wir sind gemeint.
in seinem audio-spektakel führt uns der immer fleissige michael schmacke durch seine arbeitswelt, die geologisch sekunden nach dem mittelalter existiert, und stellt sich der bestie mensch.
eine radiosendung live von auge zu auge und ohr zu ohr mit studiogästen.
reichweite: ein raum und vielleicht noch zum fenster hinaus...
fake radio! bring your ears...

mi. 16. mai 2007 | 20:30 h

feature

klaus ihlau: alltag ist jeder tag, berliner rundfunk, 1984.

ein feature über den alltag der arbeitsbrigade rosa luxemburg im glühlampenwerk narva, 1983. deutlich wird die diskrepanz zwischen ddr-propaganda und arbeitsalltag. immer wieder sonderschichten zur planerfüllung, lärm, hitze und triste umgebung; aber 5000 menschen hatten hier arbeit.

klaus ihlau: man kann uns ja viel erzählen... protokolle aus dem brandenburger stahlwerk nord vom frühjahr und sommer 1993, orb, 1993.

1993 - das jahr der stahlkrise. in brandenburg versucht die verbliebene belegschaft des stahlwerkes nord verzweifelt ihre arbeitsplätze zu retten; vergeblich. die protagonisten des features - arbeiter an den hochöfen, köchinnen, laborantinnen, betriebsräte - werden ein halbes jahr lang in ihrem verzweifelten arbeitskampf begleitet.

in anwesenheit von klaus ihlau.

mi. 23. mai 2007 | 20:30 h

grenzen

hausdurchsuchung beim freien sender kombinat fsk, fsk / reboot.fm, 2004

die hamburger polizei, eine räumung, ein pressesprecher und ein diensttelefon, das freie radio, ein interview, eine medienanstalt und ein sendemitschnitt, die pressefreiheit, eine hausdurchsuchung, eine lesung und eine dienstwaffe, der 25.11. 2003, ein dienstag, ein alltag, und eine sendung des fsk und von reboot.fm aus dem märz 2004.

mi. 30. mai 2007 | 20:30 h

bonus track

dr. polly fibre: glitch stitch

live-performance

dr. polly fibre, eine irische künstlerin, die in london wohnt, arbeitet und improvisiert mit geräuschen von werkzeugen, die eigentlich zum schneidern und für den haushalt gedacht sind [nähmaschinen, scheren, bügeleisen]. ihre performances sind serien von indiskreten werken, die aspekte ihrer zeitgenössischen kultur durch eine post-digitale ästhetik erforschen. so erscheint die mittlerweile alltägliche technik des cut and paste in neuem licht und wird zum ausgangspunkt für einen performativen ansatz, dessen schwerpunkt auf dekonstruktiven und rekonstruktiven prozessen liegt.


radiotesla präsentiert ausgewählte sendungen, fragmente oder gedankensprünge aus vergangenheit, gegenwart und zukunft des radios. durch die einbindung dieser reihe in das regelmäßige programm des tesla im podewils'schen palais und vor dem hintergrund der tatsache, dass nikola tesla schließlich auch der erfinder des radios war, soll in erster linie ein forum geboten werden, dass zur auseinandersetzung mit den künstlerischen und kulturgeschichtlichen dimensionen und möglichkeiten des mediums einladen möchte. jeden monat gibt es ein thema, jeden mittwoch eine veranstaltung. wöchentlich wechseln die sparten: auf hörspiel folgen feature, radiokunst und grenzen. jeder fünfte mittwoch im monat bietet einen bonus track.

radiotesla

ein projekt des tesla im podewils'schen palais, berlin
realisierung: martina groß, andreas hagelüken, séamus o'donnell, moritz von rappard und johannes wilms.

mit freundlicher unterstützung von deutschlandfunk/deutschlandradio kultur und dem deutschen rundfunkarchiv und in zusammenarbeit mit der featureabteilung des kulturradio von rbb.

der eintritt zu allen veranstaltungen ist frei.

begrenzte platzkapazität.

telefonische anmeldung: 030. 247 49. 777
DRA-Logo-Web-50H_1.gif Deutsches Rundfunkarchiv
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deufunk_deuradio_w125.jpg Deutschlandfunk/Deutschlandradio Kultur
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